Was ist da bloß schief gegangen?

Wir sind Friedenskirche

Ihr habt sicher schon einmal die Geschichte vom Auszug aus Ägypten gehört oder gelesen. Mose und Aaron sollten das Volk Israel unter der Führung, Versorgung und Begleitung Gottes aus der ägyptischen Gefangenschaft in das Land bringen, das Gott ihnen versprochen hatte. Kürzlich stieß ich auf die Stelle, wo Gott zu den beiden sagt, dass sie das versprochene Land nicht betreten werden, weil sie Gott am Wasser von Meriba nicht vor dem Volk geheiligt hatten.

Im 4. Mose 20:12 ist zu lesen: Aber der Herr sprach zu Mose und Aaron: „Ihr habt mir nicht vertraut und mir nicht die Gelegenheit gegeben, mich vor dem Volk als der heilige und mächtige Gott zu erweisen. Stattdessen habt ihr euch selbst in den Mittelpunkt gestellt. Deshalb dürft ihr mein Volk nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde.“

Mein erster Gedanke war ECHT JETZT??!!! Zwei Männer, die voller Glauben treu das Volk über Jahre geführt, besänftigt, gelehrt und ermahnt haben, als Sprachrohr Gottes fungierten, haben einmal einen schlechten Tag und scheinen vergessen zu haben, dass nicht sie die Starken sind, sondern dass die Kraft, die Wunder wirkt vom heiligen Gott kommt – und dann… verwehrt ihnen Gott das Erreichen des ersehnten Ziels. Wer weiß, ob sie sich – am Ziel angekommen – vom Volk als Helden hätten feiern lassen, wir wissen es nicht.

Könnte es sein, dass auch der eine oder andere von uns heute zuweilen in so eine Lage gerät? Dass Gott dir vor Jahren zugesagt hat, wo er dich hinführen möchte und du fragst dich, warum du dieses Ziel nicht erreichst und scheinbar auf der Stelle trittst? Vielleicht hat Gott dir eine Gabe gegeben und dich darin bestätigt und du kommst trotz aller Anstrengung nicht voran? Vielleicht zweifelst du bereits daran, ob du Gott richtig verstanden hast oder du meinst, er habe dich gar vergessen?

Nein – Gott vergisst dich nie, er vergisst dich niemals! Doch wir wissen alle, dass er unser Herz sieht, er kennt unsere Haltung und er sieht weit voraus, was wir tun werden, wenn wir „das Ziel erreichen“. Streichst auch du gerne das Lob ein für etwas, was du im Namen Gottes getan hast oder weist du darauf hin, dass Gott es ist, der das getan hat mit dir als „Bodenpersonal“?

Er möchte, dass wir das, was er uns gegeben hat, zu SEINER Ehre einsetzen. Er wünscht sich, dass dort, wo wir anderen Menschen dienen, SEIN Wesen groß gemacht wird und wir IHN vor den Menschen heiligen, d.h. IHN in den Mittelpunkt stellen und nicht uns selbst. Das war der Fallstrick für Mose und Aaron, als sie sagten: „Was meint ihr? Werden WIR euch Wasser aus diesem Felsen quellen lassen?“ ( 4. Mose 20:11) Vielleicht war diese eine Reaktion darauf, dass Ihnen Schuld zugewiesen wurde am Mangel, das das Volk empfand, sie merkten, wie ihr Ansehen beim unzufriedenen Volk Risse bekommen hatte und waren der Verzweiflung nahe – sie nutzten die Gelegenheit um zeigen zu können, dass sie doch was drauf haben?!

Mir gefällt der Satz, den eine Person in meiner Kleingruppe vor einigen Wochen formuliert hat: „Ich darf aufhören, bei Menschen Bestätigung zu suchen, weil ich von Gott bestätigt BIN!“ Aaron und Mose hatten zuvor den Herrn befragt und von IHM erfahren, was genau sie tun sollten, dann aber haben sie sich mit fremden Lorbeeren geschmückt und ihn nicht geehrt, nachdem DAS GANZE VOLK SAMT VIEH MIT WASSER VERSORGT WAR (4. Mose 20:11), sie haben für einen Moment aus den Augen verloren, wer sie sind – Diener, nicht Meister.

Das möchte ich niemals vergessen. Ich bin ein Kind Gottes und SEINE Kraft ist in mir mächtig, nichtmeine. Ich habe von Gott Autorität erhalten, Dinge zu binden und freizusetzen im Namen Jesu, dessen Geist in mir lebt, nicht in meinem eigenen Namen oder aus meiner Kraft. Die Menschen um uns herum sollen erleben, dass Gott der mächtige Gott ist, der Versorger, Erlöser, Vergeber, Heiler und Herr, WIR seine DIENER und ER der MEISTER. So, wie es bei Aaron und Moses war (bis auf diesen einen Tag) und so wie es uns Jesus vorgelebt hat!

Wen das deine Haltung ist oder wird, dann wirst du gewiss vorwärts kommen, weil ER dich zum Ziel bringt.

(Textstellen aus Hoffnung für Alle)