Kraftquelle Bibel – ich schöpf mal mit der großen Kelle

Wir sind Friedenskirche

Nach einer Schulter-Operation muss ich mehrmals täglich in einem Stuhl mit Bewegungsschiene meinen Arm auf und ab bewegen lassen. Insgesamt 4 Stunden täglich soll ich das machen – Ich packe das in Einheiten von jeweils einer Stunde – ist ja sonst nicht auszuhalten – und diese Stunde soll mit etwas gefüllt werden, was mir die Zeit „versüßt“.

Ich habe mich dazu entschieden, während dieser Zeit längere Passagen der Bibel zu lesen – mal im Alten Testament, mal im Neuen Testament unabhängig davon, ob mir der Inhalt schmeckt oder nicht! Neben meinem Cappuccino richte ich mir meine Bibel her, mache es mir im Stuhl so gemütlich wie möglich und starte ZWEI Trainingsprogramme – eines für den Körper und ein zweites für Seele und Geist.

Nicht nur das körperliche Training strengt an – ich bin gar nicht mehr darin geübt, ohne Eile längere Bibeltexte zu lesen, darüber nachzudenken und mit Gott ins Gespräch zu kommen oder meinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Kindererziehung, Haushalt, Beruf, Hobbies, andere Ablenkungen oder problematische Lebensumstände haben die Zeit in der Vergangenheit gut ausgefüllt, so dass ich mir die Lektüre in der Bibel meist in kleinen Häppchen zugeführt habe, wie es eben gerade möglich war. So hat alles seine Zeit und ich durfte feststellen, welche Energie und Lebendigkeit selbst von den kleinen Häppchen ausgeht, wenn sie regelmäßig zugeführt werden.

Selbstverständlich fällt mir dieses Training im Moment leichter, da ich nicht zur Arbeit gehe und ich durch die körperliche Einschränkung auch nicht von anderen Aktivitäten beansprucht werde. Wohl wissend, dass der Alltag irgendwann wieder anders aussieht und mich wieder begrenzen wird, habe ich JETZT mit dem Training begonnen und werde beizeiten einen Weg suchen und finden, Raum zu schaffen, um in Übung zu bleiben. Ja – Raum und Zeit wollen geschaffen werden, das ist kein Selbstläufer!!

Was mir das bringen soll? Nun, ich weiß nicht, ob ich an mir in kurzer Zeit deutlich spürbare Veränderungen entdecken werde oder sich in meinem geistlichen Leben plötzlich ungeahnte Kräfte freisetzen. Eines weiß ich jedoch gewiss: Ich schöpfe aus einer kostbaren Kraftquelle und Gott spricht uns zu: So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund kommt. Es wird nicht ohne Frucht zurück kommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.
(Jesaja Kap. 55, Vers 11)

Die Bibel ist voller Leben und will uns nicht mit Wissen und Erkenntnissen zupflastern, die uns aufblähen. Nein - hier wird unsere Seele ernährt, geleitet, gereinigt und gestärkt. Unser Glauben wächst und unsere Persönlichkeit bekommt Orientierung im Dschungel des Lebens. Wenn wir durch Täler gehen müssen, schenkt uns das Wort Gottes Trost und Hoffnung und wenn wir hingefallen sind, wird uns sein Wort an die Gnade unseres himmlischen Vaters erinnern. Gottes Wort ist das Fundament, auf dem wir den guten Kampf des Glaubens kämpfen können und tatsächlich am Ziel ankommen (nach Jakobus 1).

Jeremia 15, Vers 16: Deine Worte sind mein Leben. Ich freue mich von Herzen, wenn du mit mir redest, denn ich gehöre ja dir, Herr, du Allmächtiger. ( (Textstellen aus Neues Leben/Die Bibel)